Nach den beiden Spitzenjahrgängen 2015 und 2016 war der Nachfolger 2017 in vielerlei Hinsicht ein schwieriger Jahrgang. Zuerst die auch in der Toskana weit verbreiteten Frostschäden Ende April, dann Rekordtemperaturen, Hitze und Trockenheit im Sommer, die zu der frühesten Lese aller Zeiten führte. Auch auf Poggio di Sotto hat man in Summe 50% weniger Wein produziert als im langjährigen Durchschnitt. Schließlich verzichtete man sogar auf die Abfüllung einer Riserva, um den strengen Qualitätsmaßstäben des Weingutes auch in diesem herausfordernden Jahrgang gerecht zu werden. Das Önologenteam musste zudem mit diversen Anpassungen im Keller reagieren, um die burgundische Eleganz des typischen Poggio-di-Sotto-Stils auch 2017 so gut wie möglich zu erhalten. So arbeitete man beispielsweise mit einer verkürzten Gärdauer und auch die Reifezeit im Holzfass fiel kürzer als sonst aus. Eine Überextraktion der Trauben und zu hohe Alkoholgradationen sollten in jedem Fall vermieden werden. Man kann den Jahrgang aber auch mit anderen Augen betrachten: Da die Trauben, die normalerweise für die Riserva vorgesehen sind, diesmal in die normale Annata wanderten, ist der 2017er Brunello vielleicht umso interessanter, schließlich ist es in diesem Jahr der Topwein, das Beste, was Poggio di Sotto abgefüllt hat.