Der Austrieb der Reben erfolgte 2020 zwei Wochen früher als im langjährigen Durchschnitt. Das Frühjahr war von sehr hohen Niederschlagsmengen im März und damit einhergehend, viel Arbeit im Weinberg geprägt, um den Mehltau in Schach zu halten. Ab Mitte Mai dann den ganzen Sommer hindurch warme Temperaturen, quasi kein Regen, im August so trocken, dass die Reben schon so alt und so tiefwurzelnd sein müssen wie bei Palmer, um damit klarzukommen: Beim Erstwein sind sie im Durchschnitt gut 45 Jahre alt. Von der Wärme und Struktur her deutlich näher am 2018er als am hocheleganten, sehr frischen 2019er. Mit jeweils 48% zu gleichen Teilen Cabernet Sauvignon und Merlot sowie 4% Petit Verdot in der Cuvée. Palmer hat den Ruf eines duftigen, vom hohen Anteil an Merlotfrucht geprägten und dabei sehr trinkfreudigen Troisième Grand Cru Classé, der eigentlich in einer deutlich höheren Liga mitspielt als es die Klassifizierung widerspiegelt. Diese Stilistik bestätigt sich auch in diesem Jahr wieder. Dunkelfruchtig, sehr reife Frucht nach Holunder und Brombeeren, enorm viel Tannin, deutlich mehr als in den Vorgängerjahrgängen, aber dennoch erstaunlich weich und füllig. Reife Säure, viel Schmelz und Opulenz, dunkle Schokolade, Tabak, feine Salzigkeit im Abgang. Wie hat es der FALSTAFF so schön formuliert: „Ein Brocken, in Watte gepackt.“ Lieferung in der 6er Holzkiste.