Wann setzte die Renaissance des Rosé-Weines ein? 2009? 2010? Ich erinnere mir jedenfalls noch gut die gängigen Vorbehalte grosser Gaumen gegenüber diesem „Dritten im Bunde“, neben Weiss- und Rotweinen. Der verstorbene Publizist Joachim Fest trieb die gängige Kritik auf die Spitze, mit seinem Bonmot von den drei Formen der Unentschiedenheit, die seiner Meinung nach gar nicht gingen: Liberalismus, Bisexualität und Rosé-Wein. Rosé: das war der Wein, den die Nachbarn vom Camping-Urlaub mitbrachten. Rosé: nicht für uns, bitte. Frei von der Säure des Weissweins, ohne die Tannine des Rotweins, war Anfänger, wer ihn im Restaurant orderte und Spielball geschickten Marketings, wer ihn in Supermärkten kaufte, als „unkomplizierten Begleiter zum ersten Spargel“ womöglich.
Was ist passiert? Es wird nicht einfach nur wieder und mehr Rosé getrunken, sondern vor allem nehmen die Produzenten das gar nicht mehr so neue Modegetränk sehr viel ernster und liefern inzwischen wirklich phantastische Qualitäten. War der Rosé früher in den meisten Fällen ein Abfallprodukt, begannen die Winzer der Champagne, allen vorweg Ruinart, dem Rosé den Nimbus des Ultimativen zu verleihen. Und langsam, aber stetig, begann man so eigenwillige Weine wie den Schilcher aus der Steiermark, den Weissherbst, Rotling und Schillerwein, mit ihren wunderbaren Noten von Hagebutte und Himbeere neu zu entdecken – und zu lieben. Die Winzer begannen sich auf die veränderte Nachfrage einzustellen, ziehen den Saft früh genug ab, geben dem Rosé die pikante und animierende Säure des Weissweins, die pure Frucht und Vitalität des Rotweins, jedoch ohne ihn im Fassausbau mit Holz in Berührung kommen zu lassen. Eine rotfruchtige klare Duftigkeit mit geringer Alkoholgradation zeichnet einen guten Rosé aus.
Und damit komme ich dann doch noch zum eigentlichen Thema: The Palm by Whispering Angel. Ein echter Vin de Provence Rosé, ist er eine Cuvée aus Grenache, Cynsault und Syrah, dem hohen Anspruch des noch jungen Gutes Chateau d’Esclans geschuldet, aus selektierten Reben der besten Anbaugebiete der Appellation Côteaux d’Aix-en-Provence gekeltert. Farblich eher zurückhaltend rosé, verblüfft er geradezu mit seiner wuchtigen Frische und den im Vergleich dazu fast verhaltenen rotfruchtigen Noten. Im Abgang lang und rund wie ein grosser Roter, ist er zu Recht derzeit das „must have“ weltweit. Ein großer Rosé, ein ernstzunehmender Wein, ohne jede Frage.
„Must have“ weltweit schrieb ich – und das stimmt. Das führt ausnahmsweise dazu, dass dieser Wein nicht auf gewohnte Weise der Ihre werden kann; vielmehr bitten wir Sie, uns bei Interesse gesondert anzuschreiben – oder anzurufen.
The Palm
When do the renaissance of rosé wine begin? 2009? 2010? In any case, I remind you once again of the great reservations in favor of these „third party“, in addition to white and red wines. The late journalist Joachim Fest takes the gigantic criticism to the extreme, with his motto of the three forms of infinity that in his opinion did not go: liberalism, bisexuality and rosé wine. Rosé: that was the wine that brought neighbors of camping holidays. Rosé: not for us, please. Free from the acidity of the white wine, without the tannins of the red wine, a beginner who orders him in the restaurant and an idiot who fell for the advertising campaigns of the supermarkets, as „uncomplicated to first asparagus“.
What happened? Not only will more rosé be drunk again, it is also of excellent quality. The Rosé was previously in most cases a waste product an the winemakers of Champagne, first of all Ruinart, began to give Rosé the nimbus of the ultimate. And slowly, but steadily, as it should be, the Schilcher from Styria, the Weißherbst, Rotling and Schillerwein, with their wonderful notes of rosehip and raspberry were rediscovered – and to be loved. The winemakers began to adjust to the rising sales, draw the juice early, gave the rosé the spicy and animating acid of the white wine, the pure fruit and vitality of the red wine, without having come into contact with wood in the barrel. A red fruity clear fragrance with low alcohol degradation is a good rosé.
And then I come to the actual topic: The Palm of Whispering Angel. A genuine Vin de Provence rosé, it is a blend of Grenache, Cynsault and Syrah, which peeled high aspirations of the still young estate Chateau d’Esclans, made from selected vines of the best producing areas of the appellation Côteaux d’Aix-en-Provence. In color again restrained rosé, astonished and straight with its growths, and in comparison to that fast behaving raw notes. In the finish long and round like a big red, he is right now the „must“ worldwide. A big rosé, a serious wine, without question.