Ich bin kein Weinsammler und schon gar kein Sommelier. Aber Weintrinker, bekennender: das bin ich. Und mit dem ich Wein um Wein probierte und überwiegend genoss, entdeckte ich meine Freude daran, das Erlebte, das Entdeckte zu beschreiben. Bevor Sie sich fragen, „was will er denn nun schon wieder?“, komme ich gleich auf den Punkt: Es geht heute um Entdecktes und Erlebtes; nicht mehr – aber auch nicht weniger. Einen Wein wie den „The Peppermint Paddock Sparkling Chambourcin d’Arenberg“ hatte ich zuvor noch nie genossen, werde es aber wieder tun; das kann ich an dieser Stelle schon einmal sagen.

Das Haus der Arenbergs ist mir gut bekannt. Nahe dem norddeutschen Emsland lebend, bin ich seit Jahren als Gast bei den Neujahrs-Treibjagden auf Arenberg’schen Latifundien, habe manchen Herbsttag auf Schloss Clemenswerth verbracht – wie viele andere auch, denn das Schloss ist öffentlich zugänglich. Und wie im Grimm’schen Märchen vom Gestiefelten Kater, wo alles Land weit und breit „dem Grafen“ gehört, gehört im Emsland (fast) alles „den Arenbergs“. Was welchen Arenberg 1912 in Australien ein Weingut begründen liess, weiss ich allerdings nicht; melden Sie sich doch bitte, wenn Sie es wissen!

Fakt ist, dass mit Ausbruch des 1. Weltkrieges der Grossteil Arenberg’scher Besitzungen verloren ging; der lag nämlich in Belgien. War es Hellsichtigkeit, bereits zwei Jahre zuvor nach Australien zu reisen, in das McLaren Vale? Heute gilt das McLaren Vale als die Wiege der Weinindustrie von Süd Australien – und kann einige der ältesten Rebstöcke der Welt vorweisen. Die ersten Weinreben wurden 1838 im McLaren Vale gepflanzt – und etliche davon gedeihen heute noch, auch und gerade in Arenberg’schen Besitzungen. Anders als im Emsland, ist das Haus Arenberg aber nicht alles: Etwa 65 Weinkellereien, die meisten von ihnen kleine Betriebe, sind hier inzwischen angesiedelt. Hinzu kommen 270 unabhängige Weinbauern.

Ähnlich den Weinbaulagen Südafrikas, bescheren die Lage auf dem Kontinent und ein stetiger Golfstrom dem Anbaugebiet ein mildes Klima. Und Dank dieses mediterranen Klimas herrschen im McLaren Vale ideale Bedingungen für den Weinbau. Die wichtigste Rolle spielt dabei der Shiraz – und macht etwa die Hälfte der Weinproduktion dieser Region aus. Klima und Bodenbeschaffenheit tragen zum intensiven, fruchtigen Aroma und der purpurroten Farbe des Weins bei, der sich in der Flasche jahrzehntelang hält; mir, offen gesagt, häufig zu „marmeladig“, finde ich doch immer wieder den Shiraz, den ich erst zu schätzen und dann zu lieben lerne… In der Region wird darüber hinaus hervorragender Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Grenache, Merlot, Sauvignon Blanc und Riesling produziert. Und ein wenig Chambourcin.

Ähnlich der Scheurebe, mir die bekannteste Hybrid-Sorte im (Weiss-) Weinbereich, ist der Chambourcin eine Rotweinsorte, die aus Seyve Villard und Chancellor als Hybrid-Kreuzung entstand und erst nach 1963 verbreitet gezogen wurde (der Vollständigkeit halber: die Scheurebe wurde bereits 1916 kreiert und erfolgreich angebaut). Im Geschmack dem Merlot nicht unähnlich, steht sie für hohen Wuchs und nicht weniger hohe Erträge. Seit ich den Peppermint Paddock Sparkling Chambourcin d’Arenberg kosten durfte, steht sie bei mir auch für exzellenten Schaumwein.

Mag bei deutschen Konsumenten der italienische Prosecco auch die erste Wahl sein – und wenn es ernst wird, also teuer werden darf, auch der geliebte Champagner – kommt dazu ausser Sekt oder Cava, dem spanischen Äquivalent, nichts in Flöte oder Schale. Das sollte man ändern! Die Böden, über die die d’Arenbergs verfügen, sind recht vielfältig. Je nach Abschnitt gibt es Schwemmlandböden, Sand, Lehm und Kalkstein, aber auch Böden mit einer Auflage aus rotem Ton. Klug, den Chambourcin auf dem Kalkboden anzubauen – in seiner Beschaffenheit den Kalkböden der Champagne nicht unähnlich. Das fertige Produkt erinnert mit einem Flaschenpreis von 24,85€ ebenfalls an Champagner.

Tiefdunkelrot im Glase stehend, mit einer festen Schaumkrone in amethystfarben, ist der Schaumwein schon einmal ein Hingucker! Und wenn man nun glaubt, der tolle Duft von Kirschen und dunkeln Beeren ginge nicht mit der Frische, dem Biss eines Schäumers zusammen, ganz zu schweigen von einem deutlichen Hauch Tannin – nun: der hat sich schlicht getäuscht. Wie ich, zum Beispiel. Alles, was ich roch und schmeckte, erzeugte in perfekter Balance einen grossen Nachhall, einen traumhaft langen Abgang. Wann man so etwas trinkt? Täglich. Glauben Sie mir…

https://vinobucks.de/shop/de/schaumweine/the-peppermint-paddock-sparkling-chambourcin-d-arenberg.html

Chester Osborn – https://www.darenberg.com.au/the-story/

 

The Peppermint Paddock Sparkling Chambourcin d’Arenberg

I am not a wine collector and certainly not a sommelier. But wine drinker, more confessing: that’s me. And with whom I tasted and predominantly enjoyed wine after wine, I discovered my joy in describing what I had experienced and discovered. Before you ask yourself, „What does he want again“, I will get straight to the point: Today it’s about discoveries and experiences; nothing more – but also nothing less. I had never enjoyed a wine like „The Peppermint Paddock Sparkling Chambourcin d’Arenberg“ before, but I will do it again.

I’m familiar with the Arenberg house. Living near the northern German Emsland, I have been a guest at the New Year’s drive hunts on Arenberg’s Latifundia for years, have spent some autumn days at Clemenswerth Castle – like many others, because the castle is open to the public. And as in Grimm’s fairy tale of Puss in Boots, where all land far and wide belongs to „the Count“, in Emsland (almost) everything belongs to „the Arenbergs“. What Arenberg had founded a winery in Australia in 1912, I do not know; please contact me if you know!

The fact is that with the outbreak of the First World War most of Arenberg’s possessions were lost; they were in Belgium. Was it clairvoyance to travel to Australia two years earlier, to McLaren Vale? Today McLaren Vale is considered the cradle of the wine industry in South Australia – and has some of the oldest vines in the world. The first vines were planted in 1838 in McLaren Vale – and many of them still thrive today, especially in Arenberg’s estates. Unlike in the Emsand, however, the Arenberg House is not everything: some 65 wineries, most of them small, are now located here. In addition, there are 270 independent winegrowers.

Similar to South Africa’s vineyards, the location on the continent and a steady Gulf Stream provide the cultivation area with a mild climate. And thanks to this Mediterranean climate, McLaren Vale offers ideal conditions for viticulture. Shiraz plays the most important role – and accounts for about half of the region’s wine production. Climate and soil contribute to the intense, fruity aroma and the purple-red colour of the wine, which remains in the bottle for decades; frankly, often too „marmalade“ for me, I always find the Shiraz, which I first appreciate and then learn to love… The region also produces excellent Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Grenache, Merlot, Sauvignon Blanc and Riesling. And a little Chambourcin.

Similar to the Scheurebe, which is my best known hybrid variety in the (white) wine sector, the Chambourcin is a red wine variety that originated from Seyve Villard and Chancellor as a hybrid cross and was only grown after 1963 (for the sake of completeness: the Scheurebe was already created in 1916 and successfully cultivated). Not dissimilar in taste to Merlot, it stands for high growth and not less high yields. Since I was allowed to taste the Peppermint Paddock Sparkling Chambourcin d’Arenberg, it also stands for excellent sparkling wine.

Italian Prosecco may also be the first choice for German consumers – and if it becomes serious, i.e. expensive, even the beloved champagne – nothing in a flute or bowl is added except sparkling wine or cava, the Spanish equivalent. That should be changed! The soils that the d’Arenbergs have are quite diverse. Depending on the section, there are alluvial soils, sand, clay and limestone, but also soils with a layer of red clay. Wise to cultivate Chambourcin on the limestone soil – not unlike the limestone soils of Champagne in its composition. The finished product also reminds of champagne with a bottle price of 24,85€.

Deep dark red standing in the glass, with a firm foam crown in amethyst colours, the sparkling wine is already once in eye-catcher! And if you now believe that the great scent of cherries and dark berries does not go together with the freshness, the bite of a frother, not to mention a distinct hint of tannin – well: he was simply mistaken. Like me, for example. Everything I smelled and tasted produced a great reverberation in perfect balance, a fantastically long finish. When to drink such a thing? Daily. Believe me…

https://vinobucks.de/shop/de/schaumweine/the-peppermint-paddock-sparkling-chambourcin-d-arenberg.html